Es sollen hier analytische Gedanken, die sowohl in musiktheoretischer, als auch in interpretatorischer Hinsicht den Interessierten anregen mögen, zur Diskussion stehen.
In den folgenden Analysen wird sich die/der eine oder andere AdeptIn der Muse fragen, in was für einem theoretischen System der Verfasser wohl denkt. Hierzu ist folgendes zu sagen:
Je nach Betrachtungswinkel lege ich durchaus Wert auf ganz verschiedene Aspekte. Ich gehe grundsätzlich nicht von einem bestimmten System aus, denn ich weiß, dass sich Systeme selbst ad absurdum führen, wenn sie für sich den Anspruch erheben, mit ihrer Dogmatik auf alle Stile, Epochen, Ästhetiken, Komponistenindividuen, etc. anwendbar zu sein. Dies ist natürlich nicht der Fall.
In dieser Angelegenheit einen Konsens finden zu wollen, ist ein nicht enden wollendes und unnützes Unterfangen. Und doch kann ich nicht sagen, dass ich nicht gewisse Vorlieben hätte. Diese wären insbesondere das Horizontaldenken, was sich in der Erwähnung und Inbezugnahme auf die Klausellehre des Wolfgang Caspar Printz wiederspiegelt (wobei dieser nur hier genannt wird!) und die gewissermassen den Grund der modernen Harmonielehren bildet. Denn aus der Tatsache heraus, dass das Vertikaldenken dem Horizontaldenken (obwohl es das viel frühere war!) den Rang abgelaufen hat und somit in der heutigen Zeit besser verstanden wird, ist der Analytiker gezwungen, sich einem solchen Spagat zu unterwerfen, nämlich den Versuch zu unternehmen, ein Werk unter ganz verschiedenen Standpunkten aus zu beleuchten. Und genau das habe ich in den Analysen versucht zu realisieren.
Das Wichtigste ist es doch, hineinzuhören in die Musik, ihre „Kraft und Wirkung“ (Athanasius Kircher) in sich aufzunehmen und aus dem Sichklarwerden der eigenen Gefühle heraus auf die Suche nach den Gründen für diese in der Musik gehen. Was war es, dass mich auf diese oder jene Art so innig berührt hat und welches Zusammenspiel der Parameter der Musik haben dies nun bewirkt?
Und weil ich eben nicht nur eine Antwort auf eine solche Frage geben kann, versuche ich durchaus verschiedene Ansätze, in der Hoffnung, dieser oder jener Ansatz möge den verschiedenen Menschen, die sich möglicherweise mit dieser Materie auseinandersetzen, ansprechen und das, was ich aufzeigen möchte, möge ihnen klarwerden.