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Leere

Leere, du schwarzes Loch meines Daseins, mit den Waffen der Trägheit und der Zwietracht, der Unvereinbarkeit zwischen Wollen und Können, verwundest du mich beständig und treibst mich an den Abgrund, hinter dem in der schwarzen Unendlichkeit der Drache haust, diese Kreatur, an der ich im Tode vorbei muss, um Rechenschaft abzulegen darüber, ob ich dem, was ich mir so sehnlichst wünschte oder mir angesichts seiner hätte so sehnlichst wünschen wollen, gerecht geworden bin. Der sabbernde Geifer einer dunklen Leidenschaft, welche sich aus seiner Schadenfreude nährt, einer Seele sich nun gegenüber zu sehen, in der der Funke des Willens zur Vervollkommnung durch die Morgenröte des subtilen Erkennens zwar entzündet war, die jedoch von den dunklen Mächten, deinen Sklaven, Schlange, immer wieder vom geraden Wege des Lichts in das Labyrinth der Ausweglosigkeit verführt wird, über dessen Tor in großen Lettern steht:

Vergebliches Bemühen nur, Suchender, wirst du hier finden!

Wie verzehrende stinkende Flammenwut wird er sich über mich ergießen und mich aufschreien lassen in Anklage gegen mich selbst. Und dennoch zieht es mich immer wieder hinein, lasse ich mich immer wieder entführen dorthin, wo die Luft verseucht ist von deinem fauligen Atem, der ist das vergebliche Bemühen des inständig Suchenden, dessen Wille und Überzeugung um ein Finden jenes Weges der Vervollkommnung doch zu beschreiten gewillt ist. Leere, du Nebel der subtilen Zerstörung. Die furchtbarsten Momente sind es, in denen du das Dasein bestimmst.