Fliege, mein Engel und nimm´ mich mit,
doch nicht mein Fleisch, meinen Körper,
nur den Wunsch meiner Seele,
ich gebe ihn ab,
überreiche ihn dir im goldenen Kelch,
denn golden leuchtet die Hoffnung
in meiner gepeinigten Seele.
Schwer ist er mir in den Händen, der Kelch.
Halt du ihn hoch im Kreis deiner Lieben,
während ich im Fleische zu Boden sinke.
Ungewissheit, wie brennst du die Hoffnung,
wie kämpfst du beständig und trübst dieses Gold!
Mit dem Schrei meiner Seele
mit meinem Gebet,
entflammt in meinem Flehen,
durch das ich ganz bei dir bin,
in der Hoffnung, du,
in der Hoffnung, ihr
möget mir Gnade gewähren, mich erhören!
So lasset mich, bitte!
Ich habe die Weisheit,
wenn sie auch unvollkommen ist,
ich habe die Schönheit
in meinem Herzen,
allein die Kraft, sie fehlt mir!
Sie ist es,
sie ist der Wunsch in dem Kelch!
den du mögest zwischen deinen Schwingen tragen
und ihn zeigen deinen Lieben.
Ich kann nicht ermessen, welch Kraft die eure ist,
ich bringe es nicht über die Lippen,
noch nicht einmal in der Sprache meines Herzens,
nur in den Tiefen meiner Seele
dämmert eine Ahnung dessen.
Allein diese Ahnung wirft mich zu Boden
und lässt mich bewusst sein,
was ich bin, was mein Sein ist:
zu Staub zerfällt alles, denn es ist ein Nichts!
Und doch bin ich hier,
hier im Exil,
um den Boden zu ebnen,
meinen Teil, der aus euch emaniert,
ihr Sonnenwesen, lasst mich empfangen,
ich bin so bereit, die Frucht eures Samens der Welt zu geben.
Ich fühle mich so sehr,
so aus meiner tiefsten Seele,
als euer Arm, ja,
ich bin angelisches Instrument,
um die Schwingungen hierher zu bringen,
hierher, hinunter in unser, in mein Exil!
denn ich bin euch so nah,
ich bin euch doch so nah!!!
Deswegen erhebe ich mein von Tränen überströmtes Antlitz
aus dem Staub
und breite meine Arme aus,
um zu empfangen, was ihr bereit seid, mir zu gewähren.
So flehe ich, mein Engel,
reich mir den Kelch der Kraft,
lass es zu, dass ich hier für das wirke,
von dem ich von Herzen wünsche,
dass es geschehen möge,
durchwehe mich mit einem Hauch deiner himmlischen Gunst,
so dass ich sein kann,
so wie du willst,
so wie ich will,
denn dein Wille soll auch der meine sein…